„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ (Friedrich Schiller)

 

Vertrauensvolle Beziehung
Psychotherapie kann nur dann erfolgreich sein, wenn sich zwischen Kind/Jugendlichen und Therapeut eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt. Deshalb ist auch die eigene Motivation des Kindes/Jugendlichen bei einer Psychotherapie zentral. In einer vertrauensvollen Beziehung können belastende und ängstigende Phantasien, Gefühle und Gedanken geäußert werden; dies erleichtert das Verständnis der psychischen Symptome. Im Unterschied zu Jugendlichen, die sich vorwiegend verbal äußern, besteht der Zugang zu der inneren Welt eines Kindes durch Spiel und Zeichnungen.

Analytische Psychotherapie oder tiefenpsychologisch fundiert?
Eine analytische Psychotherapie ist auf die Behandlung der dem neurotischen Konflikt zugrunde liegenden neurotischen Struktur des Patienten ausgerichtet. Sie ist indiziert, wenn die Symptome des Patienten mit dessen neurotischer Persönlichkeitsstruktur zusammenhängen. Eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist sinnvoll, wenn bestimmte Problembereiche und aktuelle Konflikte zu bewältigen sind. Die Psychotherapie konzentriert sich mehr auf das aktuelle Geschehen und es werden Teilziele im Rahmen eines aktuell wirksamen neurotischen Konflikts formuliert.

Verhaltenstherapie, systemische Verfahren
Um Psychotherapie bestmöglich durchzuführen, beziehe ich auch Ansätze und Ideen aus den anderen wissenschaftlich anerkannten Verfahren für Psychotherapie (Verhaltenstherapie, systemische Verfahren) mit in die Behandlungen ein. Integration der verschiedenen Schulen eröffnet die Möglichkeit der Weiterentwicklung von Theorien und Behandlungstechnik. Jedoch denke ich, dass man seelische Symptome nicht einfach „wegtherapieren“ kann, da sie als individuelle Bewältigungsstrategien durchaus wertvoll sein können und als Appell und Hilferuf verstanden werden können. Symptome können jedoch überflüssig werden, wenn die dahinter stehenden Konflikte bearbeitet und gelöst werden können.

Psychopharmaka?
Kritisch stehe ich einer zu schnellen und ausschließlichen Verordnung von Psychopharmaka gegenüber. Im Einzelfall kann die Verabreichung eines Medikaments – zum Beispiel bei Hyperaktivität – sinnvoll und notwendig sein und erst eine psychotherapeutische Behandlung ermöglichen. Dies sollte jedoch ausführlich mit dem Kind, den Eltern und dem Kinderarzt/Kinderpsychiater besprochen werden und nicht die einzige Behandlung sein.

Einbeziehung der Eltern
Da bei Kindern verschiedene pathogene Faktoren in Familie und Umwelt aktuell wirksam sind, findet in der Kindertherapie eine enge Einbeziehung der Eltern in separaten Gesprächen statt. In den Elterngesprächen können die auf das Kind wirkenden familiären Beziehungskonflikte und unbewusste Einstellungen der Eltern zum Kind analysiert und modifiziert werden. Regelmäßige Gespräche mit den Eltern sind wichtig für den Erfolg der Therapie.

Die Qualität der Psychotherapie versuche ich durch regelmäßige Weiterbildungen, Supervisionen und Vernetzungen mit Kollegen und Mitgliedschaften in Berufs- und Fachverbänden fortlaufend zu verbessern. So besuche ich zum Beispiel jedes Jahr die Psychotherapiewochen in Lindau.